Das Boot "Rhein" erfüllt alle Kriterien des Denkmalschutzgesetzes und alle Kriterien, die heute in der praktischen Denkmalarbeit gefordert werden, um es zu einem technischen Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung zu machen. Das hat eine entsprechende Besichtigung seitens des Denkmalamtes ergeben, und das wird auch in einem Gutachten des Deutschen Binnenschifffahrtsmuseums untermauert.

Wir haben deshalb beantragt, das Boot im Denkmalbuch gemäß 12 DSchG von Baden-Württemberg einzutragen.

Auf Grund einer internen Stellungnahme innerhalb der Behörde sollen wir aber das Boot in Rheinlandpfalz eintragen lassen, sinngemäß, weil wir in Rheinlandpfalz Liegegebühren bezahlen.
Außerhalb der Behörde kann man diese Stellungnahme nicht nachvollziehen, weil weder der Wortlaut des Baden- Württembergischen Denkmalschutzgesetzes noch der Sinn und Zweck der Deutschen Denkmalschutzgesetze (es sind jeweils länderspezifische Gesetze) zum Aufenthaltsort des Denkmals Anregungen macht oder gar etwas vorschreibt. Beispielsweise kann das Denkmalschutzgesetz von Baden-Württemberg eine Sammlung, die z.B. in Paris lagert, ohne weiteres unter seinen Schutz stellen (§ 12 (2)).

Vor dem Hintergrund dieser Stellungnahme ist unser gegenwärtiger Antrag leider gegenstandlos geworden. Wir werden das Boot jedoch nicht stattdessen in Rheinlandpfalz zur Eintragung vorlegen. Durch die Eintragung in Rheinlandpfalz würde das Boot aus seinem denkmalmäßigen Zusammenhang genommen werden. Das wollen wir nicht.
In Baden Württemberg sind Teile des Neckarkanals unter Denkmalschutz gestellt. Zur Bereisung des neu kanalisierten Neckars und seiner zu erwartenden Erweiterungen wurde das Boot geplant, gebaut, abgeliefert und vierzig Jahre lang, während seiner gesamten Dienstzeit, gebraucht. Im Generallandesarchiv in Karlsruhe ist das detailliert archiviert.
Das Boot ist amtlich registriert in Baden-Württemberg, die Eigentümer wohnen in Baden-Württemberg.

An Bord gefundene Karte des kanalisierten Neckars mit Ende in Heilbronn (Ausschnitt)

Modell des Bootes Rhein, gebaut von einem Bediensteten des WSA Heidelberg und ausgestellt auf einer Neckarschleuse (2001).